Gemeinsame Pressemitteilung der FDP-Kreisverbände Mittelsachsen und Chemnitz zum Regionalexpress RE 6
FDP Mittelsachsen & FDP Chemnitz: Abstandswagen für RE 6 lässt weiter auf sich warten – Provisorien dürfen nicht zur Regel werden
Chemnitz/Burgstädt, 5. Juni 2025 – Die FDP-Kreisverbände Mittelsachsen und Chemnitz kritisieren die weiterhin eingeschränkte Sitzplatzkapazität im Regionalexpress RE 6 zwischen Chemnitz und Leipzig. Obwohl die Mitteldeutsche Regiobahn (MRB) vor zwei Wochen angekündigt hatte, zur Lösung des Abgasproblems einen zusätzlichen sogenannten Abstandswagen einzusetzen, ist dieser bis heute nicht im Einsatz. Die Sitzplatzkapazität bleibt in Richtung Chemnitz dadurch weiter eingeschränkt – zum Nachteil zahlreicher Pendlerinnen und Pendler auch im Landkreis Mittelsachsen.
„Es ist inakzeptabel, dass auf einer so wichtigen Verbindung weiterhin ein Drittel des Zuges gesperrt bleibt, obwohl öffentlich eine schnelle Lösung versprochen wurde“, erklärt Katrin Münch, Kreisvorsitzende der FDP Mittelsachsen. „Wer Verlässlichkeit im Nahverkehr verspricht, muss sie auch einlösen – gerade in einem Flächenland wie Sachsen.“
Auch aus Chemnitzer Sicht ist die Situation untragbar. Yvonne Kilian, Vorsitzende der FDP Chemnitz, betont:
„Der RE 6 ist nicht nur für viele Pendlerinnen und Pendler zwischen Leipzig und Chemnitz wichtig, sondern spielt auch eine Rolle für Gäste der Kulturhauptstadt Europas 2025. Wer den Besuch attraktiver machen will, muss auch für ein angemessenes Bahnangebot sorgen. Ein abgesperrter Wagen gehört nicht dazu.“
Hintergrund ist, dass das Eisenbahn-Bundesamt den ersten Wagen hinter der Lokomotive gesperrt hatte, weil dort Abgasgerüche festgestellt wurden. Die MRB plant seither, einen leichten Altwagen – den sogenannten Abstandswagen – direkt hinter der Lok zu kuppeln, um durch mehr Abstand das Problem zu beheben. Der Abstandswagen soll verschlossen bleiben, damit wieder alle drei Doppelstockwagen nutzbar sind. Doch bislang ist der Wagen nicht in den planmäßigen Verkehr integriert.
„Wir erwarten eine klare und transparente Kommunikation, wann der Abstandswagen tatsächlich kommt – und bis dahin einen realistischen Ersatz für die fehlenden Sitzplätze“, so Münch und Kilian weiter. Für beide Kreisvorsitzende steht fest: „Das Vertrauen der Menschen in den Nahverkehr gewinnt man nicht mit leeren Versprechungen, sondern mit funktionierenden Lösungen.“
Beide Kreisverbände fordern neben der Kommunikation zum Abstandswagen daher:
1) Verbindliche Aussagen zur Auslieferung der längst überfälligen Akkuzüge von Alstom,
2) verlässliche Übergangsmaßnahmen, die nicht zu Lasten der Fahrgäste gehen,
und 3) eine Landesverkehrspolitik, die nicht länger auf Improvisation setzt.
„Wir brauchen einen modernen, leistungsfähigen Regionalverkehr für Stadt und Land sowie einen Anspruch auf zuverlässige Mobilität – und nicht auf dauerhafte Provisorien mit abgesperrten Wagen“, so Münch und Kilian abschließend.


